inter_poems

inter_poems heißt zwischen den Sprachen, zwischen den Literaturen. Am Kreuzungspunkt zweier Poetiken. Dort, wo das Gedicht über-setzt, unterwegs ist: poetry in migration.

inter_poems war eine von mir konzipierte und moderierte Berliner Veranstaltungsreihe zu internationaler Lyrik und zur Kunst des Übersetzens.

Idee: Zwischen Mai und Oktober 2016 war an 6 Abenden im Kreuzberger Literaturhaus Lettrétage je eine in Deutschland bislang kaum bekannte Stimme der internationalen Lyrik im Original sowie in deutscher Übersetzung zu hören. Dabei standen die internationalen Autor_innen gemeinsam mit ihren Übersetzer_innen im Zentrum. Jede Veranstaltung war auch ein Gespräch über Schwierigkeiten und Faszination des literarischen Sprach- und Kulturtransfers.

inter_poems folgte zwei selbstgewählten Grundregeln: Dichter übersetzen Dichter; poetische Wahlverwandtschaft statt Auftragsarbeit.

Die Übersetzer_innen sind selbst namhafte Lyriker_innen; ihr eigenes Werk rückte an den Abenden ebenfalls in den Blick und trat neben die Texte der von ihnen übersetzten Autor_innen treten. Es ging also um Interferenzen. Zwischen Ausgangs- und Zielsprache. Zwischen zwei Poetiken. Zwischen Schreiben und Übersetzen.

Es setzten über: Joanna Mueller (Polen) mit Dagmara Kraus; Adi Keissar (Israel) mit Max Czollek; Aymen Hacen (Tunesien) mit Hans Thill; Erín Moure (Kanada) mit Uljana Wolf; Müesser Yeniay (Türkei) mit Achim Wagner; Reynaldo Jiménez (Peru) mit Léonce W. Lupette.

Edition: Zu jeder Veranstaltung erschienen ein Originaltext und seine deutsche Erstpublikation als «poème-objet» in limitierter Auflage. Sie wurden eigens für den Abend angefertigt und nur an diesem verteilt. Die Drucke, gestaltet und hergestellt von Andrea Engel, standen zwischen Wort- und visueller Kunst, fungierten aber zugleich als Handouts für die Besucher der Lesung: Gedichte sind Gebrauchsgegenstände.

Partner: inter_poems entstand in Kooperation mit der Zeitschrift Merkur, in der je ein weiterer Originaltext und eine deutsche Fassung erschienen, zusammen mit einem Essay der jeweiligen Übersetzer_in. Außerdem sind seither alle internationalen Autor_innen mit ihren für inter_poems übersetzten Texten auf lyrikline.org zu hören und zu lesen. Sämtliche Veranstaltungen von inter_poems fanden statt im Literaturhaus Lettrétage in Berlin-Kreuzberg. Ermöglicht wurde inter_poems durch die Unterstützung des Hauptstadtkulturfonds.

Fotos findet man auf der (nicht mehr aktiven) inter_poems Facebook-Seite.